Zur alten Mühle (geschlossen)
Seit über 10 Jahren bin ich praktisch jeden Monat einmal zum dortigen
Pilotenstammtisch und nun ist es endlich an der Zeit, eine Kritik zu
schreiben, nachdem ich die Speisekarte mittlerweile auswendig
kenne. Trotzdem, und dies geht vielen Stammtischlern so, nimmt man nach
einer gewissen Zeit des Probierens immer wieder sein Lieblingsgericht.
Bei mir sind das gleich mehrere Gerichte, je nach Witterung, nämlich die
beiden Salate: Nizza Salat (10,90 Euro) und verschiedene Blattsalate mit
Hähnchenbrust oder das Wiener Schnitzel, ohne Pommes, dafür mit mehr
Salat und sobald die ersten Pfifferlinge angeboten werden, die
Pfifferlinge mit Schnittlauchrührei auf Schwarzbrot (12,95 Euro).
Gerne gegessen wird auch Sauerfleisch mit Bratkartoffeln (13,90 Euro)
und meist eine Riesenportion das Bauernfrühstück.
Die alte Mühle ist bodenständig. Die Portionen fallen meist üppig aus,
das Essen ist in Ordnung, ohne Schnörkel, macht satt und zufrieden. Was
fehlt sind kulinarische Höhepunkte, aber die erwartet hier wohl keiner,
der hier einkehrt. Solide Hausmannskost mit monatlich wechselnder
Sonderkarte, bei der angefangen vom Stint, über Matjes, Scholle,
Spargel, Pfifferlinge und sogar das Oktoberfest mit seinen
"Schweinereien" wie Haxn und Weißwürste als monatliches Extras zur
passenden Saison angeboten werden und natürlich im Winter Grünkohl mit
Kassler, Backe und Mettenden.
Die sehr häufig wechselnde Bedienung ist oft ein wenig überfordert, wenn
eine große Anzahl Gäste zu bedienen ist und in puncto Wartezeiten auf
das Essen ist dies manchmal schon grenzwertig. Offensichtlich arbeitet
die Einmannküche sutsche Order für Order ab und dann dauert es manchmal
länger als eine halbe Stunde, bis ein Haufen Pommes mit einer Currywurst
auf dem Tisch kommen. Die Länge der Currywurst scheint dabei zu
variieren, ich habe schon deutlich über den Tellerrand hinausragende in
den letzten Jahren gesehen. Das Foto ist vielleicht daher nur eine
Tagesaufnahme, denn das Currywurstgericht ist meist schon ein Hingucker
(der anderen noch Hungrigen), wenn so eine üppiglange Bratwurst auf dem
Teller mit einem Haufen Pommes liegt:
Die Größe der Mahlzeiten schwankt also, wobei ich eben auf mindestens 10
Jahre zurück blicken kann, der Service ist manchmal sehr unerfahren,
aber stets bemüht, sich das nicht anmerken zu lassen - und das Essen
schmeckt, sonst würden deutlich mehr gefüllte Teller zurückgehen.
Eigentlich kann man nicht mehr zur alten Mühle sagen, bis auf vielleicht
den Hinweis, dass keine Mühle zu besichtigen ist, es eine ganze Reihe
gemütliche Plätze draußen gibt und innen sowieso.
Genussanwältin
Zur alten Mühle
Eppendorfer Landstraße 176
20251 Hamburg
- geschlossen -