Lemsahler im Hotel Treudelberg

 

Das Restaurant 'Lemsahler' gehört zum Golf-Hotel Treudelberg und ist quasi der Nachfolger des gleichnamigen Vorgängerlokals. Neue Räumlichkeiten, geschmackvolle Einrichtung sowie flotte und freundliche Bedienung schaffen Wohlfühlatmosphäre.


Im Juli 2023 wählten wir bei Außentemperaturen von über 30°C Grad die Innenräume - und das Schlemmersommer-Menü (79,- € für zwei Esser). Vorweg sollte es ein Sherry Fino sein, serviert wurde allerdings etwas anderes, vermutlich Oloroso Tio Pepe, großzügig geschenkt und kein schlechter Ersatz:

Brot kam auf den Tisch, es wurde nicht extra erwähnt, handelte sich aber offenkundig um das grandiose 'Sylter Weißbrot' vom Bäcker Gaues; dazu Butter plus Quarkcreme.


Als Amuse Bouche servierte man uns im kleinen Teeglas ein kaltes gebundenes Minzsüppchen, angesichts der Hitze eine glänzende Idee und mit dem dominierenden Gurkenaroma ein schöner Frischekick.


Die Vorspeise hieß Gegrillte Jakobsmuscheln I Passionsfruchtsud I Kräuteröl - bestand allerdings nur aus einer einzigen Muschel. Die war von ausgesuchter Qualität, extrem lecker und auf den Punkt gegart, ruhte in einer gewagten Komposition aus Erbsenpüree in Fruchtsaft. Geschmackssache.


Etwas skeptisch waren wir ob der nun folgenden Geflügelcremesuppe I Butter Brioche I Trüffelperlen, derlei schien uns doch eher etwas für den Winter zu sein. Aber die kleine Menge schmeckte dann sehr fein und trüffellastig, ein gelungenes Vorspiel zum Hauptgang.

Das sollte gebratener Rehrücken im Waldpilzmantel I Wurzelgemüse I Dauphin Kartoffeln I Calvadosjus sein und ließ uns nach dem ersten Bissen ergriffen innehalten: Vorzügliches, sehr mageres Fleisch, kräftig angebraten, innen dunkelrosa, sehr aromatisch und zart. Großes Gaumenkino, Hut ab!


Ebenso bereiteten die beiden Dauphin-Kartoffeln helle Freude, die werden inzwischen nur noch selten angeboten. Hätten mehr sein dürfen! Dagegen war das Wurzelgemüse zwar frisch und knackig, aber letztlich eine zusammen gewürfelte Belanglosigkeit. Dazu passte wunderbar ein offener, kraftvoller Shiraz aus Südafrika (10,- € / Glas).


Als Nachtisch wurde eine Mango-Mascarpone-Schnitte I Erdbeerragout I Schoko Parfait angekündigt, das war dann ein sehr bunter, erfreulicher Abschluss mit einer Käsekuchen-Variation. Das Parfait kam als warm-zarte Schokocreme daher, mit einem Hauch Kaffeearoma, sehr gaumenschmeichlerisch und vollmundig - aber eben wirklich kein Parfait. Dazu passte ein starker Espresso macchiato.


Insgesamt ein sehr rundes Menü (gibt es noch bis Ende August 2023) in einer ländlich-charmanten Umgebung, wir hatten einen wunderbaren Abend. Am Wochenende werden hier gern Geburtstage und dergleichen gefeiert, es kann also laut werden.

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Ende August 2024 versuchten wir hier wieder einmal ein 'Schlemmersommer-Menü', das mittlerweile mit 89,- € für zwei Personen zu Buche schlägt. Eine andere Auswahl wurde an diesem Abend nicht angeboten. Offenbar gab es einen unerwarteten Personalengpass, der aber - wohl in erster Linie von Auszubildenden - professionell und charmant gemeistert wurde.
Vorweg nahmen wir einen "CRÉMANT DE LOIRE BRUT AOC, TROCKEN 0,1 l 10,50 €" - sehr zu empfehlen!
Der Rioja (Bodegas Montecillo, 0,2l / 11,50) kam ebenfalls wunderbar trocken daher, wurde jedoch deutlich zu warm serviert - bei Außentemperaturen von rund 30°C hätte ihm ein wenig Kühlung in Richtung 16°C sehr gut getan.

Die Vorspeise, "Rote Bete gebeizter Fjordlachs, Apfel-Meerrettichsalat, Dillöl", glänzte mit schöner Fischqualität und mit zitronig-aromatischen Salatblättern, passte gut zur Jahreszeit.

Der Hauptgang, "Sous vide gegarter Kalbsrücken, Pfifferlinge, Kartoffelrisotto,Trüffeljus" war dann ein ziemlicher Knaller: Auf den Punkt gegartes, traumhaft zartes (nicht zu weiches!) Kalbfleisch, von allerfeinster, wirklich ausgesuchter Qualität! Das Ganze ruhte auf einen wohlschmeckenden Kartoffelrisotto, dem allerdings ein wenig mehr Schlotzigkeit gut getan hätte. Die kleinen, gut gewürzten Pfifferlinge waren eine Freude dazu:


Als Dessert kam eine Erfrischung aus leichtem Himbeertörtchen plus Limetten-Basilikum-Sorbet auf den Tisch. Ganz nett, aber ein wenig belanglos, zumal das Sorbet zwar hübsch anzusehen, aber allenfalls optisch als Limetten-Basilikum-Sorbet zu erkennen war - die Küche darf sich hinsichtlich der Aromenstärke ruhig ein wenig mehr trauen:


 

Lehmsaler im Hotel Treudelberg
Lemsahler Landstraße 45
22397 Hamburg
Tel. +49 40 60822-8712

 

 
 
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