Kyma

 

 

Kühlungsborn hat nun zwei Griechen und wir haben den Neuzugang, der direkt an der Strandpromenade mit garantiertem Blick auf das Meer liegt, ausprobiert.
Wir kamen gegen Sonntagabend nach 20 Uhr und der Laden brummte noch wie blöde. Nun, das Wetter war gut, die Lüftchen lau, die Urlauber hatten Zeit und an den Wochenenden könnte Kühlungsborn ohnehin die doppelte Anzahl an Restaurantplätzen verkraften. Das Glück bescherte uns einen Platz gleich hinter der großen Windschutzplexiglasscheibe mit Blick auf's Meer. Auf der Promenade spielte ein polnischer Cellist Populäres und alle waren guter Laune.
Auf der Karte fanden wir Lammcarpaccio, das aber leider schon aus war.

 

Das von uns georderte Tarama (4,50) , war schmackhaft, aber ungewöhnlich mayonaisenartig und mit kleinen Kartoffelstückchen versetzt. Wir mögen es in reinerer Form deutlich lieber, aber man konnte es essen:

 

Nicht gefiel mir, dass ich mein Wasser bereits eingeschenkt im Glas ( es sollte ein griechisches Zagori 2,40 sein) auf den Tisch gestellt bekam. Da hätte ich doch lieber eine Flasche, die vor meinen Augen geöffnet wird, bekommen.
Als Hauptgang nahm ich einen Mykonos-Teller (16,00), welcher wie auch das Bifteki (13,00) jeweils mit einem Extrateller gebratenem Mittelmeergemüse und einem Teller Salat gereicht wurde. Der Gemüseteller war hervorragend im Geschmack und zusammen mit dem ebenfalls untadeligen Salatteller eine für meine Begriffe ausreichende wohlschmeckende Gemüsebeilage:

Daran, so finde ich, hapert es in den meisten Restaurants. Irgendwie scheint eine große Portion Gemüse wohl eine Unanständigkeit zu sein. Der Mykonos-Teller bestand aus einem Fleischspieß, Gyros und einem handtellergroßen Hackfladen, der Spuren von Schafskäse enthielt:

Das Hack schien frisch und fettarm, der Schafskäse war wegen seines geringen Vorkommens eher unauffällig, das Gyros habe ich schon bei anderen Griechen durchaus würziger und knuspriger bekommen. Aber der Fleischspieß - wirklich eine Katastrophe! Das durchaus magere Fleisch, ich vermute, es handelte sich um Schweinefleisch, war keineswegs zäh, sondern superfest und staubtrocken. Im Grunde genommen nicht essbar. Wir waren beide überrascht, dass man am falschen Ende gespart hatte, denn die Fleischqualität war  entweder durchs Zubereiten niedergeritten worden oder aber es war von Anfang an bereits die Ware unterdurchschnittlich. Schade, denn ein Restaurant, das auch Lammcarpaccio auf der Karte führt, hatte ich schon freudig zu den besseren gezählt. Man lernt nie aus. Das galt erst recht für die beiden Hackfladen, die mein armer Mann bekam.
Laut Karte hatten wir ein mit Schafskäse gefülltes Bifteki geordert und er erhielt, wie auch auf meinem Teller befindlich, zwei flache Hackfladen, in denen sich schon deswegen kein Schafskäse aufhalten konnte, weil dazu wegen der Flachheit gar kein Platz gewesen wäre:

Mein Lieblingsehemann war kurz davor, zu reklamieren, besann sich dann anders und aß stoisch seine beiden Hackfladen; wir bezahlten und beschlossen, diesen Griechen künftig anderen Gästen zu überlassen.
Vielleicht, das möchte ich fairerweise erwähnen, laboriert dieses Restaurant noch in der Findungsphase, denn es hat erst in diesem Jahr eröffnet.
Aber hat wer schon jemals erlebt, dass ein Restaurant sich mit der Zeit in puncto Qualität steigert? Ich kenne es, bis auf eine einzige Ausnahme, nur umgekehrt.
 

Genussanwältin

Kyma
Strandpromenade 3
18225 Kühlungsborn
Tel. 038293 468303


 

 
 
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