VAU, das Kochbuch

 

Geradezu verschwenderisch wird mit dem Platz umgegangen, große Fotos, große Schriften erfreuen des Lesers Auge. Hier wurde nicht gespart, man hält ein richtig schönes und schweres Buch in den Händen.
Es handelt sich um eine Rezeptsammlung, umrahmt von ausführlichen Anekdoten zum Werdegang des Kochs Kolja Kleeberg, also durchaus auch ein Lesebuch. Der biografische Teil ist interessant und teilweise auch amüsant geschrieben, allerdings wird man darin kaum mehrfach nachschlagen wollen. Suchen dagegen wird man immer wieder bestimmte Rezepte aus dem Berliner Restaurant VAU, was sich jedoch in Ermangelung eines Stichwortverzeichnisses nicht immer leicht gestaltet.
Die Rezepte selbst, besonders die für Fonds und Saucen, sind spitzenmäßig ausgearbeitet, mit exakten Anweisungen und Zeitvorgaben. Hervorragend zubereitete Speisen auf Sterneniveau haben offensichtlich nichts mit Zauberei, dafür viel mit solidem Handwerk und harter Arbeit zu tun.

Der ambitionierte Hobbykoch wird Vieles zum Nachkochen finden, allerdings auch politisch Unkorrektes wie Stopfleber und Froschschenkel. Für absolute Einsteiger ist es mehr ein Märchenbuch, die meisten Zubereitungen erfordern einen zu hohen Aufwand und zu viele Vorkenntnisse.

  

 
 
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