Hobenköök im Gut Karlshöhe

Das Umweltzentrum im "Gut Karlshöhe", ich unterstelle, dass diese
Institution dem Hamburger bereits ein Begriff ist, hat nun eine
kulinarische Bereichung durch das Restaurant Hobenköök erfahren. Seit
ca. März 2023 ist der Hafencity-Ableger dort am Werk und das wollten wir
an einem sonnigen Mittwochmittag mal testen.
Das Restaurant, das von Mittwoch bis Sonntag in der Zeit von 11.30
-23.00 Uhr geöffnet hat, hat neben angenehmen Außenplätzen auch zwei
große Innenräume zu bieten. Es ist also reichlich Platz vorhanden, was
auch wichtig ist, denn als wir gegen 12.30 Uhr eintrafen, war bereits
einer der Räume fast komplett belegt. Das sozusagen Bramfelder Hobenköök
hat also bereits guten Zuspruch erhalten.
Aus der wöchentlich wechselnden Karte bestellten wir
"Tomaten-Gurkensalat, gebeizter Fisch, Kräuterfrischkäse" für 10 Euro
als Vorspeise.

Die Hauptgerichte "Schweinelende, Salbeisoße, Apfel-Linsen, Marktgemüse"
für 18,50 Euro und "Rasmus Bismarckhering, Apfel-Gewürzgurkensoße,
Röstkartoffeln" für 17 Euro sowie zum Dessert "Kirschkompott,
Quarkcreme, Schokoladenerde" für 7 Euro.
Der gebeizte Fisch beim Tomaten-Gurkensalat erwies sich als perfekt
schmeckender Lachs, was man, ich frage mich wieso, auf der Wochenkarte
durchaus hätte erwähnen können. Der brauchte sich nicht zu verstecken.

Das üppige Dressing war schlicht köstlich. Eigentlich hätte zu diesem
Gericht bestens eine Scheibe gutes Sauerteigbrot gepasst, aber das hätte
ich vermutlich extra dazu bestellen müssen. Gesamt genommen ein gut
abgeschmecktes frisches Vorgericht. Der Bismarckhering mundete
hervorragend, die dazu gereichte "Hausfrauenstibbe" stimmte perfekt dazu
und bei den Röstkartoffeln wurden helle und lilafarbene zusammen
verarbeitet - eine prima Idee.
Als nachahmenswert gute Idee empfand ich ebenfalls die Apfel-Linsen beim
anderen Hauptgericht. Das werde ich mal selbst ausprobieren, weil die
leichte Säure der Äpfel bestens mit dem Linsengeschmack harmonierte. Das
Marktgemüse mundete auch, aber fiel dazu aromatisch etwas
durchschnittlicher aus, was auch für die dickliche Salbeisoße galt,
während zwei kleine Kleckse fruchtiges Chutney wiederum sich bestens mit
dem Gemüse und dem Fleisch vertrugen.
Von der Schweinelende hatte ich mir saftig kernig schmeckendes Fleisch
erhofft und wurde leider enttäuscht. Es war trockengebraten und
unterschied sich leider geschmacklich nicht von ganz normalem
Supermarktschweinefleisch. Sehr schade.

Ich wage die Behauptung, dass diese Hobenköökküche auf jeden Fall im
vegetarischen bzw. veganen Bereich punktet. Das Dessert, bestehend aus
einer sehr sahnig schmeckenden Quarkcreme, angedickten Sauerkirschen,
umgeben von kräftig schokoladigen Kuchenbröseln war wiederum tadellos
und schmeckte so, wie man es selbst herstellen und abschmecken würde:

Witziges Gimmick: der mit QR-Code versehene Holzwürfel auf jedem Tisch,
der sich für den Fall, dass man nochmals in die Speisekarte gucken
möchte, man bekommt selbstverständlich anfänglich eine ganz normale
Papierspeisekarte gereicht, eignet.

Abends steht übrigens etwas anderes und ein wenig mehr Auswahl auf der
Speisekarte und es werden Menüs für 39 (3-Gang) bis 59 Euro (5-Gang) zum
Selbstzusammenstellen angeboten.
Dafür, dass das Restaurant sehr gut gefüllt war, ging der Service
schneller als gedacht, insgesamt empfanden wir den Lärmpegel als etwas
zu wuchtig. Bei den Getränken war man seinem Motto, möglichst alles aus
der Region zu verwenden, treu geblieben: Mein Wässerchen kam aus Husum,
des Lieblingsehemannes alkfreies Weizenbier aus Hamburg.

Gut Karlshöhe
Restaurant Hobenköök
Karlshöhe 60 d
22175 Hamburg
Telefon: 04022865538