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Restaurantkritiken für Hamburg und die
umliegenden Provinzen |
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Fauchon
Wer in Hamburg gelegentlich beim Feinkostspezialisten
Oschätzchen den Blick
schweifen lässt, stößt dort unweigerlich auch auf die Edelprodukte der
französischen Firma Fauchon. Es handelt sich um wirklich sündhaft teure
Marmeladen, Terrinen, Tees, Schokolade, Kaviar und andere Leckereien.
Man hat eine schöne Sicht auf die Madeleine und kann im Außenbereich gelegentlich verständnislose bis neidische Blicke aus den Stadtrundfahrt-Bussen genießen:
Doch zu den Speisen:
Sanftes Pilzaroma, quasi eine Nuance, rundete die Sache auf der Zunge ab und es grenzt in der Tat an ein Wunder, was hier aus schlichten Eiern gezaubert wird. Perfekt auch der Salat dazu: Feine, ausgesuchte Blätter, gewürzt mit winzigen Pinienkernen und sehr kleinen Schnittlauchröllchen nur von extrem dünnen Halmen. Wie erwartet fiel auch der Preis extrem aus - 23 Euro wurden aufgerufen.
Eine gelungene Demonstration dessen, was Frankreich so zu bieten hat,
wenngleich ich an der Gänsebrust ziemlich lange zu kauen hatte.
Macarons muss man mögen, meinen persönlichen Geschmack treffen sie eher nicht. Ich finde sie meistens viel zu zuckrig und zu matschig-voluminös im Mund. Diese allerdings waren erfreulich unsüß, originell aromatisiert und bereiteten durchaus Vergnügen - ein Fan von den Dingern werde ich dennoch nie.
Eclairs - mit 6,- Euro jedoch ambitioniert ausgepreist
Ein Besuch bei Fauchon lohnt sich auf jeden Fall. Wer davon noch nicht arm geworden ist, kann das im Ladengeschäft nebenan erledigen, dort gibt es alle nur erdenklichen Köstlichkeiten. Besonders zu empfehlen sind der Lavendelhonig und die Auswahl an Terrinen. Wir haben uns nach einer Probierrunde in die Perlhuhn-Terrine ('Terrine de Pintade') mit Calvados verliebt, das Glas gibt es für Fauchon-Verhältnisse sensationell billige 6,50 Euro. Es enthält eine geniale Geschmackskomposition aus Perlhuhn, Apfel und Pfeffer und ist auf frischem Baguette geschmacklich kaum zu übertreffen:
Wir haben auch den Earl-Grey-Tee auf Chinatee-Basis (13 Euro / 100g) versucht, der kommt in einer hübschen Dose daher und wurde mit Kornblumen gemischt. Letztere machen allerdings allein optisch etwas her, Geschmack geben sie nicht ab. Es handelt sich um eine kräftige Mischung, die sparsam dosiert werden sollte, auch am Bergamotte-Öl wurde nicht gespart.
Apropos billig: Wer für den Luxus lieber weniger Geld ausgeben möchte, kann das kleine Bistro noch eine Tür weiter rechts aufsuchen. Dort gibt es die Salate und belegte Baguettes von der Karte in der Kühlung, etwa zum halben Preis. Ebenfalls erhältlich sind natürlich Croissants, Baguettes, Schokobrötchen und (wirklich köstliche!) Rosinenschnecken. Viele Gourmets decken sich dort ein und begeben sich dann auf die breiten Stufen der Madeleine, um zwischen römischen Säulen und roten Blumen in Ruhe die Köstlichkeiten zu genießen.
Bemerkenswerterweise sind Croissants hier nicht teurer als anderswo -
hohe Preise bei Croissants, Baguettes, Wein und Metrofahrkarten sind in
Frankreich offenbar nicht durchzusetzen.
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