Mogg & Melzer
Leicht ist dieses kleine Lokal wahrlich nicht zu entdecken, es residiert
gut versteckt im dunkelroten Backsteinbau einer ehemaligen jüdischen
Mädchenschule. Draußen kein Schild und auch keine Speisekarte, nur eine
kaum erkennbare, dunkelbraune Flatterfahne weist hin auf 'Mogg & Melzer'.
Man sitzt rustikal in einem alten Klassenzimmer, es ist viel los um die
Mittagszeit, fast wie in einem Fastfood-Laden. Die Küche, wenn man denn
davon sprechen will, ist offen einsehbar. Die Einrichtung soll an die
amerikanischen Delis der 30er Jahre erinnern.
Das bekannteste Gericht ist hier Pastrami, ein geräuchertes und
gewürztes Stück Fleisch, Rinderbrust, das in dünnen Scheiben als
Sandwichbelag eingesetzt wird. Ursprünglich eine rumänische Spezialität,
bekommt derlei inzwischen auch gelegentlich an wohlsortierten
Supermarkttheken, allerdings meistens in (zu) magerer und damit extrem
trockener Qualität. Das Fleisch bei 'Mogg & Melzer' hingegen stammt wohl
aus Nebraska und überrascht den Gast mit Fettanteilen und ordentlicher
Saftigkeit. An die Würzung muss man sich vielleicht gewöhnen, das weiche
Roggenbrot wird nämlich kräftig mit Senf bestrichen und bringt daher ein
entsprechend dominierendes Aroma mit. Dazu gibt es einen kleinen Salat
mit knackiger Salzgurke (nicht: Gewürzgurke!).
Ganz billig ist das Vergnügen nicht, die kleine Version Pastrami schlägt
mit knapp 10,- Euro zu Buche, sättigt allerdings auch hinreichend. Die
Getränkepreise liegen auf Normalniveau, eine große Apfelschorle kostete
3,50 Euro.
Mal etwas anderes!
Mogg & Melzer /
Ehemalige Jüdische Mädchenschule
Auguststraße 11-13
D-10117 Berlin
Tel. 030 3300 60770